Die Yogadetektivin - Dem Yoga auf der Spur

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Jivamukti Yoga

Jivamukti Yoga, ein Komplettpaket im Yoga. Wie ein Kriminalhauptkommissar zum Yoga fand und wie es in lehrte das Gute im bösen zu sehen, wie es ihnen lehrte Mitgefühl für alle Menschen auf der Welt zu empfinden und auszudrücken und was es mit Jivamukti Yoga noch so auf sich hat, erfährst du heute. Hier bist du bei Jule. Der Yogadetektivin. Sie begibt sich mit dir auf spurensuche in der Yogawelt. Finde dein Yoga. Ein herzliches Willkommen aus meinem Detektivbüro. ich begebe mich heute wieder auf spurensuche damit du dein Yoga finden kannst. heute geht es um Jivamukti Yoga und vielleicht ist das genau dein ding. viel Spaß beim Zuhören. Herzlich willkommen lieber Jörg in meinem Yoga Podcast die yogadetektivin heute zum Thema Jivamukti Yoga. hallo jule. Du hast mir erzählt, du bist Kriminalhauptkommissar und trotzdem Yogalehrer. vielleicht kannst du mal kurz erklären wie das zusammenpasst. Ja, das habe ich dir erzählt, dass du sagst und trotzdem Yogalehrer ist interessant weil das auch so tatsächlich meine erste Erfahrung war, dass ich das als trotzdem gesehen habe, also Kriminalpolizei dass eine Feld der harten Jungs, wo man richtig durchgreifen muss auch die Ernsthaftigkeit und Love and peace eigentlich eher selten zu finden ist. so hab ich es mir jetzt auch vorgestellt. genau und genauso war ich ja auch drinnen und dann Yoga auf der anderen Seite, was in mein Leben kam vor vielen Jahren, wo dann wirklich was weiches so nach oben gespült wurde, was nachsichtiges und was sich einfach eine ganze Zeit gar nicht so zusammenfinden wollte. insofern kann man schon sagen und trotzdem noch Yoga. das war dann schon eher so ein Kampf von zwei Welten, von zwei Polen, die sich noch nicht richtig gemocht haben eigentlich. so ein bisschen wie yin und Yang. So ein bisschen wie yin und Yang, wenn man es dann so erstmal sieht. Genau. Wenn man es als pole sieht, aber letztendlich hat sich da nun über die Jahre der Praxis tatsächlich was vereintet, also was so wirklich zusammengekommen ist und ich gesehen hab auch und gespürt hab, das sind ja keine unterschiedlichen Welten sondern dass es ein und dieselbe, wenn man so will, Realität, in der ich zunächst da lebe, wo ich auf beiden Seiten beim Yoga aber auch in dem Feld jetzt sage ich mal von Kriminalität im weitesten Sinne das gute und das böse finde. Wir sehen es ja in der Yogawelt, in der gibt es auch missbrauch und äh Ausbeutung in gewisser Form auch betrug und all das und auf der anderen Seite eben auch aber auch da habe ich die guten Seelen erkannt oder erkenne die und sehe das Leid und hab ganz viel Mitgefühl für Menschen die vielleicht auch zur schwerste Straftaten begehen. Das hat mir aber erst diese Yoga Praxis gebracht. Ahja, deswegen sagst Du von dir selber auch, du bist ein Weichei und zugleich eine harte Nuss. Ja, in gewisser Weise ja. Das ist das Weichei, was von außen tatsächlich natürlich noch immer so gesehen wird gerade in dieser Welt der Polizei im weitesten Sinne, da bist du natürlich oder bin ich natürlich schon ein Exot immer und wird vielleicht auch im ein oder nicht so ganz ernst genommen eben dieses Weichei, ne? Diese Nachsicht, die man ja manchmal nicht ganz so zeigen soll, nachher hart durchzugreifen. und trotzdem schreibst du gerne, Du philosophierst gerne, du singst mit einem Harmonium, diesem indischen Instrument, Du betreibst Meditation und Achtsamkeit, das klingt doch nach einem schönen Ausgleich zu einem kriminalhauptkommissarleben. Absolut, ja das ist einerseits der Ausgleich natürlich, also ich bin ähm grade wo Du das Singen ansprichst mit dem Harmonium, das ist wirklich seit so vielen Jahren mein absoluter Rettungsanker, noch vor allem anderen, vor der Körperarbeit und der Meditation und so das singen führt mich immer wieder dahin, und auf der anderen Seite als Ausgleich würde ich das schon gar nicht mehr so wirklich bezeichnen, denn auch bei meiner Arbeit würden im Feld der Polizei ähm übe ich mich in Achtsamkeit, nehme ich mir die kleinen Auszeiten für Meditation. Ich unterrichte da auch Achtsamkeit und Meditation. Früher habe ich Yoga angeboten vor etlichen Jahren bei der Polizei in Köln, jetzt machen das Kollegen, ich habe mich zurückgezogen, aber ich mach auch weiter Achtsamkeit und Meditation. Ähm und leb dass da und merke tatsächlich auch, das das für manch eine und manch einen wirklich attraktiv ist, also diese Sonderstellung hat auch jetzt, glaub ich, etwas Gutes in so einem Team. Ja, das kann ich mir vorstellen. Insofern findet automatisch ein Ausgleich statt, also ich muss gar nicht mehr so nach Ausgleich suchen. Du praktiziert den schon… weil ich das weitestgehend praktiziere, also ich kann nicht sagen, dass es immer so ist und ich bin auch nicht immer ein ausgeglichener weiser fröhlicher Mensch… nicht? Nein…ach, bist du das? ich suche ja immer noch jemanden, der so ist. also ich bin gerne in der Nähe von Menschen, die in sich ruhen und strahlen, aber ich seh auch immer wieder, ich kenne viele davon, aber ich kenne auch immer die anderen Seiten und was soll auch anderes sein als das wir - genau -alles sind. heute geht es ja um Jivamuktiyoga. das ist ja der Yogastil, den du auch Unterricht. Was ist das denn so genau? Ja, Jivamukti Yoga ist ähm wenn man erst mal böse sagen will, ist eine Trademark. Ich nehme das gleich mal vorweg, weil das immer so eines der ersten Dinge ist, die mir dann aufgetischt werden. Ähm das ist richtig aber ähm ja Jivamukti Yoga ist tatsächlich ähm da möchte ich auch echt immer wieder darauf hinweisen, weil ich auch Workshops dazu gebe, es ist die Mutter aller Vinyasa Yoga Stile die Du, würde ich behaupten, weltweit siehst. die sich um den Anfang der Zweitausender angefangen hier in Köln mit Vishnus Couch, dann aber auch über München, Berlin, Hamburg. du kannst sehen, wo es aufgepoppt ist. In den Staaten war es früher davor schon natürlich, die sind ja immer mindestens zehn, fünfzehn Jahre voraus gewesen. Also alles, was sich so in diesen Vinyasa Klassen jetzt entwickelt hat oder auch den Schulen, auch die Ausbildungen, da ist Jivamukti tatsächlich in gewisser Weise die Mutter. Und diese Vinyasa Klassen sind ja die, in denen man eher so fließende Bewegungen übt. Genau, das ist ja im Ashtanga Yoga, das ist einer der uhrgründe dieser Methode. Die Gründer Sharon Gannon und David Life haben ja einen ihrer Lehrer - das ist der Patthabi Jois, und da findet man auch dann tatsächlich diese Ashtanga Yoga-Folgen teilweise auch im Jivamukti Yoga wieder. Aber was da natürlich nie gemacht wurde zum Beispiel ist Musik in den Yoga Klassen zu spielen, was man heute ganz oft findet und was ich jetzt auch und das auch alle Jivamukti Yogalehrer weltweit pflegen, den Einsatz von Musik. ist das so ein Hauptmerkmal von Jivamukti Yoga? Das ist eins der Merkmale ähm das gibt ja verschiedene Aspekte, warum diese Methode oder was in dieser Methode so drin steckt oder was da zu beachten ist, auch wenn man das unterrichtet. das ist auch wenn du jetzt die Musik nimmst – nadam: klang, klang wenn man das im klassischen Sinne nimmt, nader Yoga. Aus dieser Hatha Yoga Pradipika, aus dieser alten Schrift aus dem Mittelalter. Dann ist nada so mit eines der Ziele auch im Yoga. dieses tiefe nach innen lauschen und diese Erfahrung über das lauschen und dann irgendwann diesen einen klang zu erfahren, den wir vielleicht mit OM oder sowas schon mal begegnet sind oder einer anderen Form. Wo man aber nichts dafür tun muss, der einfach da ist. Also das ist so eine der Säulen, die Musik, dazu gehört natürlich das chanting, das singen, das Mantra singen auch. Wird das in jeder Stunde praktiziert? das wird in jeder Stunde praktiziert, ja. Gibt es so Sachen, die man wirklich jede Stunde macht? also gibt es da so Grundelemente oder einen bestimmten Aufbau der stunden? Ja, es kommt immer drauf an. das gibt ja viele Stunden Konzepte im Jivamukti Yoga, aber wenn ich jetzt mal so eine offene klasse, da steht dann open, da wird gechantet, Mantras gesungen, wie so ein kleiner Kirtan, da wird sich irgendwo im Verlauf der Stunde, das muss nicht immer am Anfang sein, am Anfang wird oft viel erzählt, Dharma Talk, wenn Du so willst. Man hat ein Thema, man hat einen Fokus des Monates, also jeder Monat bekommt ein anderes großes Thema. Mit gewissen Vorschlägen wie die Lehrer damit umgehen können, aber da kann man sich auch selbst werden finden und schauen, wo resoniert so mein Leben, mein Unterrichten mit diesem Thema. Das wird dann den Monat durch unterrichtet, dazu die Musik ausgesucht, dazu werden unter Umständen auch die Asanas ausgesucht und weitere Übungen, vielleicht auch eine Meditation, die dann mit dem entsprechenden Thema verbunden wird. Genau, es gibt immer gewisse Abfolgen, von den Sonnengrüßen... Wir sehen immer zu, dass wir alle Aspekte von Körperbewegungen drin haben bis zum Schluss zum Schulterstand und natürlich immer Savasana, also eigentlich so wie man es aus den Vinyasa Yoga Klassen kennt. Deswegen sag ich, das ist die Mutter. Aber was natürlich dabei ist, wir erinnern als Lehrer auch immer an diesen Aspekt zum Beispiel der Hingabe, dieses sich wirklich lieben, sich in dieses tun fallen zu lassen, also mit einer gewissen Achtsamkeit, mit dem gewissen Gefühl. Das ist eine der weiteren Säulen neben diesen nadam, was ich eben angesprochen habe. Das Bhakti, diese liebende Hingabe an etwas, was du vielleicht als göttlich beschreibst oder… also, ich find es mittlerweile in fast allen Lebensbereichen, sobald ich reingehe über mein kleines sein hinaus auch so eine Intention rein gebe und sage, so ich diene auch einem anderen, einer ganz anderen Energie vielleicht in gewisser Weise. Und daran aber auch Menschen zu erinnern, die im Yogakurs sind. in den Jivamukti Yogakurs und auch in anderen Yogakursen, die ich unterrichte, wird das verinnerlicht. Was bedeutet denn Jivamukti? Jivamukti ist zusammengesetzt aus jiva, Das ist die sogenannte individuelle Seele, sagt man also das was das Individuum noch ausmacht mit allen Anhaftungen die man so kennt mit allen Vorlieben allen Abneigungen all diesen Ego Themen und Ängsten, die da so drinhängen. Und Jivamukti, der Begriff nicht ganz richtig, das müsste eigentlich heißen Jivanmuktar, also um mukta, mukti, die Befreiung, also eine Seele, die zu Lebzeiten befreit wurde – Jivanmukhtar, was bedeutet… ja, was bedeutet das nun? Äh, meine Lehrer, die sprechen immer von auch Erleuchtung. ich will diese Begriffe gar nicht so wild in den Raum werfen. Das ist einfach so diese Erkenntnis, die vielleicht ab und zu im Leben aufpoppt, das man gar nicht ganz alleine ist und isoliert individuell identifiziert mit was auch immer sondern dass man wirklich teil einer ganz großen Energie ist. Und diese Erkenntnis, wenn die andauert, dann spricht man vom Jivanmuktar, also einer befreiten Seele zu Lebzeiten und die haben daraus Jivamukti gemacht. das war ein bisschen flüssiger. Kann man besser aussprechen. Deutlich! Weißt Du denn seit wann es das schon gibt so überhaupt? wenn es die Anfänge sind, gibt es das ja wahrscheinlich schon ewig. Ja, ja nach Blickpunkt gibts das schon ewig. Genau, also das gibt es seit den Achtzigern, also Sharon Gannon und David Life sind ja die Begründer, die leben auch noch. Sind das Amerikaner? kam das daher? das sind Amerikaner, genau, die sind Amerikaner, die jetzt in Upstate New York, in Woodstock haben die mittlerweile ein Ashram. in Woodstock?! Ja, tatsächlich! Wunderschön! Wald Woodstock Ashram. das ist also wirklich ein Traum dort. Denn die haben riesen Wälder aufgekauft. schon früh, um - das sind wasserreservate - um das einfach vor Ausbeutung zu schützen. Die lassen die Tiere da leben, die Ruhe und das ist ein riesenareal und da haben sie den Ashram drin. Hm. das ist also ihr ganzes Leben. Und… kann ich gerne auch nachher noch was zu sagen, aber die haben halt in den Achtzigern, lower east side hatte der David, das war noch so eine Gegend, heute ist das, glaube ich, sehr hochpreisig dort, Manhattan, viele arme Menschen, obdachlose, Junkies, viel Gewalt, und da hat der David damals das sogenannte live Café eröffnet. Und hat da angefangen mit Kunst, also wirklich schräge Sachen, und die Sharon hat dort, äh, irgendwann kam die auch wieder rein, die war Tänzerin und auch Künstlerin und einfach eine wilde, eine wilde Person. also wirklich wilde. wenn du so alte Bilder siehst, die sind eher so Punker. und irgendwie haben die sich da gefunden und dann kam Yoga ins Spiel durch eine Rückenverletzung von der Sharon. Die hatte eine tolle Lehrerin und dann fing das so an und irgendwann haben sie also eigentlich ohne Ausbildung angefangen irgendwo zu unterrichten und es fand immer mehr Anhänger und wie das dann so ging. die haben, glaub, das erste Training, das war sogar ein Sivananda Yoga Training in Indien. Dann haben sie so nach und nach das entwickelt und haben gemerkt, dass in Staaten und das war, glaub ich, das ausschlaggebende zur damaligen Zeit, das war die Zeit der Aerobicszene. die Sharon hatte Aerobic unterrichtet in so einem Studio, glaub Grunge, vielleicht kennst Du das sogar? und da hat man dann gemerkt, nee, das ist nur der Körper, aber Yoga hatte eben so viel mehr zu bieten. immer schon waren die alten Schriften, also wirklich dieses Wissen aus den Schriften, das haben die erfahren unmittelbar und da haben die gesagt, das muss immer wieder rein, dann muss die Musik darein, dann muss auf jeden Fall, muss man da meditieren, also auch Meditation ist ein wichtiger Bestandteil, das muss da rein. da muss dieses Bhakti da rein. dieses ach, dieses liebende, dieses wilde, dieses leidenschaftliche, diese totale Hingabe auch sich mal eine Stunde oder anderthalb mal aufzugeben und mal aufzugehen der Praxis. Hm. und so haben die diesen Stil irgendwann kreiert und haben irgendwann 1984 oder 86 irgendwann war es, haben sie gesagt, so das ist unser Trademark dann auch tatsächlich. dann haben sie angefangen, die Trainings zu machen. Genau! Stark! schöne Geschichte! Ja! Hammer Leute! Die sind wirklich Hammer! also ich hab die jetzt zwar länger nicht mehr gesehen persönlich, aber ähm das hat mich immer wieder zurückgeführt so zum Yoga, auch also diese Anbindung, diese samen, die die bei mir gesetzt haben, auch so breit auf Yoga zu gucken, also nicht nur isoliert zusagen, ja, jetzt unterrichte ich mal eine Sequenz und ich mach eine Peak Asana, oder so was tolles, sondern wirklich das so als Ganzes, so eine Stunde als ganze Erfahrung zu nehmen, weißt du, als wenn du nach Hause gehst, denkst du „wow“, Mein Gott! Ja! und Samen setzen auch für das Leben, für spirituelles leben auch. cool. Wie lange dauert so eine Yoga stunde? das ist normal anderthalb Stunden, genau, es gibt aber auch so eine Asana reihe, die ist dann immer fest tatsächlich, wie im Ashtanga, die heißt spiritual warrior. Die ist nur sechzig oder siebzig Minuten. die geht aber auch knackig durch. also ist es eher so ein schweißtreibender Yogastil? Ja, in gewisser Weise schon. Ja, also ich nehme immer ein bisschen dampf immer mal wieder raus, aber wenn Du in New York bist zum Beispiel, die haben dermaßen tempo oder die haben ja auch noch CDs… CDs… DVDs. das alte zeug! Ach, diese Audios und wenn du da mal versuchst eine klasse mitzumachen und bis nicht geübt und vertraut, dann hechelst Du dem Atem, also es ist eigentlich schon eine Methode, muss man sagen, für echt fitte Leute, wobei die auch viele Konzepte natürlich mittlerweile haben auch für Menschen mit Einschränkungen und so. das hat sich entwickelt. das war so im Ursprung war das wirklich… da musstest du topfit sein sonst kannst du es vergessen. Hm, also war das wohl eher so für die Marathonläufer oder für wen war das früher? Nein, das war einfach für junge wilde Menschen, die einfach auch über den Körper, du machst ja Körpererfahrungen, die ein bisschen härter sind und Dich nicht verletzen, wo Du mal ein bisschen an die Grenzen gehst und dann aber auch diese Mittel nimmst wie Hingabe oder vielleicht mal mit der Musik begleitet, ja, was dir vielleicht den Schmerz nimmt oder die Ungeduld oder oder oder oder diese unangenehme Situation bisschen lindert. dann kommst du schon ganz gut und dann genießt du das auch. also ich habe das so genossen, in meinem Schweiß gebadet mit hundert anderen in einem Raum zu liegen… das kann man sich ja heute gar nicht mehr vorstellen! Ja, das ist das Ding, ne? In der Coronazeit hat sich da auch viel verändert. also im Jivamukti Yoga ist es auch so, dass man normalerweise als Lehrer viel assistiert, die Lehrer werden da extrem gut ausgebildet, auch die assists sind auch sehr gut, die Lehrer, da kann man sich drauf verlassen. Aber das ist natürlich durch Corona alles verschwunden in gewisser Weise. Hm. auch so eine kleine Massage zu geben in Savasana und all diese Dinge. Das gehört eigentlich schon immer dazu. Eigentlich schön! Ja, schon deswegen lohnt es sich da hinzugehen! für die kleine Massage am Ende! Genau! was ist aber jetzt wie gesagt ne ist das immer noch sehr zurückhaltend. die Menschen sind auch in den Klassen so ein bisschen… hm also klar, deswegen bin ich da persönlich jetzt gerade…andere werden es vielleicht anders machen, bin da gerade ein bisschen zurückhaltender. aber so prinzipiell kann man heute schon sagen, dass trotzdem jeder mitmachen kann oder gibt es da etwas, wo man sagt „nee, die lieber nicht“ oder? kann jeder mitmachen. Auch, ja, kann jeder mitmachen. das ist ja auch immer eine einstellungsfrage, auch sich selbst zurücknehmen, wenn man merkt, es geht nicht, das wird zu viel nur so sein weise offenen Klassen diese Jivamukti open class ist die sind da kann halt jeder hinkommen. Und wichtig ist natürlich, dass man da nicht so… man erklärt nicht mehr so viel mit Alignement, sondern das geht schon knackig durch, insofern ist es schon ganz gut, so ein ungewisses Fundament zu haben, also ja, so die Begrifflichkeiten, dass man weiß, was der nach unten schauende Hund ist… ja genau, das man die Begrifflichkeiten kennt, das man auch weiß, wie man jetzt die Atmung wirklich sauber einbringt in Praxis und solche Dinge. Ist schon immer von Vorteil. Was würdest du denn sagen ist der größte Vorteil dieser Yoga Richtung? Der größte Vorteil… warum man das Üben sollte und nicht zum Ashtanga geht oder… nee, das würde ich niemals sagen! also ich muss immer sagen, ich find es genial, das es das alles gibt und ganz ganz im Ernst, wirklich, ich bin ja auch aus der Yogatherapie und solchen Dingen. ich genieße das alles aber beim Jivamukti Yoga ist wirklich… du hast so alles geballt ja also da kannst du sicher sein, da singt jemand mit dir, da philosophiert jemand mit dir in gewisser Weise oder gibt Dir so ein bisschen irgendwas rein ins Leben, wo Du vielleicht vorher oder noch nie oder nur dünn drüber nachgedacht hast dann dann spürst du da vielleicht auch mal was ganz anderes. du kannst sicher sein eben dass du immer wieder auch aufgefordert bist, über dich selbst ein bisschen hinauszugehen und was ich da ganz wichtig finde es gibt da diesen Aspekt von ahimsa, den Du kennst, und die Gewaltlosigkeit ist ein großes Thema und bei denen sowieso das sind ja auch Aktivisten, Sharon und David, was das angeht, das man auch da immer wieder so ein bisschen vielleicht hingeführt werden, nicht im Dogma oder in der Missionierung, also mir liegt das fern, andere tun das tatsächlich auch, aber so sein leben auch mal immer wieder auf den Prüfstand zu stellen, wie verhalte ich mich. Hm. und man kriegt diese Dinge irgendwie da alle so mit und natürlich kriegst Du da auch geniale Entspannung. Was verändert sich denn so bei den Yogis, wenn die regelmäßig kommen oder wie waren sie denn vorher? was kannst du denn vielleicht so feststellen, was da so über die Zeit passiert oder auch nur über eine Stunde? Über eine Stunde, das ist das was du wahrscheinlich als Yogalehrerin auch kennst, ähm, wenn ein zerknautschtes Gesicht nachher strahlt und weich und fröhlich nach Hause geht, manchmal ein bisschen entrückt, manchmal aufgedreht, manchmal in sich geht, das ist für mich schon wow. Auf jeden Fall, wenn sich was verändert hat, hat sichs gelohnt .dann hat sichs immer gelohnt und du weißt ja auch es geht ja gar nicht anders als dass ich was verändert. also wenn wir so mit Körper arbeiten und Atem arbeiten, dann verändert sich immer was. aber was so auf die lange Sicht, was ich wirklich merke, und das ist ja das, was ich bei mir gemerkt habe, das können wir vielleicht kurz mal erzählen, dass dieses Thema ahimsa oder Ernährungsthemen und so, wo ich mich immer sehr begrenzt gefühlt habe und ich bin ja in dieses teacher Training damals rein.. Wann war das überhaupt? das war 2003 bei mir… oh ja… da waren die ganz vielen aus den Staaten in Österreich in der Nähe von Kitzbühel in so einem umgebauten seminarhaus, das war mal ein Kuhstall, da waren wir da mit über sechzig Leuten, paar wenigen deutschen und dann der Rest halt aus der ganzen Welt und den Staaten. Und da fing das an für mich und ich war eben was ich habe unbewusst mein Leben gelebt, ja ich habs einfach genossen das war auch gut so, ich habs einfach frei alles genossen und die haben mich erstmal drauf aufgebracht also mal zuschauen, wie ist das denn auch mit tierrechten wie behandeln wir unsere Mitwesen auf diesem Planeten und ähm damals war das noch nicht alles so. Da gabs noch so Filme, die wurden unter der Hand äh gehandelt DVDs meet your meat oder so was. Die haben die dann auch da gezeigt, wo dann wirklich, ich hab mit Entsetzen da gesessen und hab geheult, weil ich es nicht fassen konnte, was wir so alles anstellen mit unseren Mitgeschöpfen… hm. und da wurde dann auch gesagt, so wir ernähren uns hier nur vegan in dieser Ausbildung. da bin ich fast durchgedreht. Die Köche waren überhaupt nicht auf eingestellt da unten. Wir haben am Ende aber nur Erdnussbutter gegessen, glaube ich, und ein bisschen Salat. also das war schon echt spooky. Wie lange ging das denn? das teacher Training waren vier intensive Wochen. Ja. das erste. Das geht ja dann noch weiter mit Mentor Programm und so aber. Ähm ja das also. Für mich war das die Hölle. Ich wollte nach zwei Wochen wirklich abhauen. Ähm ich bin ja auch nicht wirklich aus Überzeugung dahin sondern weil meine damalige Freundin in dieses Training gegangen ist und ich gesagt hab, gehste mal mit, ne… So ein Mitgeschleppter?! so ein Mitgeschleppter. Und dann war da diese ganze runde, der erste Abend, unglaublich, und da waren schon viele in weiß, also ich wie gesagt, bin so der Surfer, Kripo, harter typ irgendwie, hatte damals ein paar mehr muckis und weißte, dieses männliche matchogehabe in der Aura und dann sitzen an da die zwei Gurus, also wirklich, da war dann ein Altar aufgebaut und in den Kreisen sollte jedoch was sagen und dann warfen die sich alle zur Erde und danke ihnen meine Gurus, sie sind die Größen, wie schön dass hier und ich war wirklich also ich war planlos, sprachlos. Und hast es erstmal nicht verstanden? Nee, ich habe, ich wusste gar nicht was da abgeht und wo das alles hinführt aber ich war natürlich auch fasziniert und aber ich habe mir dann nur gestammelt alles in englischen und dann nicht konnte da nur stammeln „äh, i am the boyfriend“ und… aber so fing das an und dann von morgens bis abends spät komplett durch die teachings, viel Meditationen, Viel satsang, also viel diese Gemeinsamkeit, viel singen, Viel Philosophie. Und das hat mich total umgehauen und das ist glaube ich auch das was Menschen irgendwann fasziniert, wenn man sich dann mal einlässt. Ja. auf die tiefgreifenden Themen. Und was hat sich da bei dir geändert? also hat sich auch was im Leben geändert bei dir? Oder siehst du das dann auch bei deinen Yogis? Ja, viel geändert also das das ganze verhalten im miteinander in Beziehung hat sich verändert über die Jahre. Ja. allerdings muss ich auch sagen dann zwischendurch noch mal so einen Burnout. Hab ich auch übertrieben also körperlich in dem Ganzen. das ist auch sehr verlockend. Das ist auch so ein Stil, wo man viel Posen kann, ne? Hm. und das hat mir nicht gut getan. also das sind so auch die Schattenseiten die zumindest mir so untergekommen sind. Also es waren schon Transformationen da in gewisser Weise, körperlicher Natur, mentaler Natur, seelischer, spiritueller Natur. Ähm und das sehe ich tatsächlich auch bei vielen Menschen, die so diesen weg irgendwie mitgegangen sind. Und da löst sich ne Menge ab von diesen üblichen egozentrischen Lebensweisen. manche behalten´s und viele verändern sich, kreieren dann auch neue Yoga Stile daraus, e? Irgendwann muss man das ja auch mal aufgeben. ich unterrichte das jetzt zwar noch, aber die Entwicklung ist natürlich weitergegangen. Ich bin jetzt auch ganz woanders, aber ich liebe diesen Stil einfach. ich liebe es einfach nach wie vor zu unterrichten. Schön! gibt es irgendwas, was du uns erzählen oder vortragen könntest oder so? vielleicht so ein typisches Mantra oder gibt es irgendwas was man da vielleicht jede Stunde rezitiert? Ja, da gibts eigentlich mehrere. Das lokah samastah, das kennst du? Oder? Hm. Ja, genau das Lokah Samastah Sukhino Bhavantu. Das chanten wir regelmäßig zumindest zum Abschluss. Dann zum Anfang, ähm, ich variiere da immer s ein bisschen und suche noch andere Mantras raus. Aber was ich auch sehr oft benutze und woran erinnert wird das Gurur Brahmā Gurur Viṣṇur Gurur devo Maheśvaraḥ. Guruḥ sākṣāt paraṁ Brahma tasmai śrī gurave namaḥ. Kennst Du auch. Ja, ich kenn´s, ja. Genua, ich wollt´s hier nochmal für die Hörer und einfach daran erinnert zu werden, dass wir wirklich in diesem Leben schon von Geburt an Lehren erfahren, dieses Phänomen überall Lehrer zu haben und Lehrerinnen und Situationen, die Lehrer sind. Das sind so die die die Klassiker die eigentlich immer da sind. und Frieden und glück für alle Lebewesen lokah samastah. Genau. das wirklich, und dass man aber auch sich darüber bewusst ist dass man mit seinen Gedanken also wirklich sich darüber bewusst wird mit seinen Gedanken mit jedem Wort um jede Handlung Einfluss darauf hat eben auf dieses wohlergehen auf die Freiheit der anderen Wesen und da sein bestes tut. Mehr kann man ja nicht, ne? Ja, das stimmt. perfekt geht das nicht. aber sich daran zu erinnern. Darum gehts und deswegen ist es ist dieses Mantra auf jeden Fall immer Bestandteil. Toll. dass war ein schönes Schlusswort, lieber Jörg! ja vielen Dank! Schön, dass du dabei warst! vielen Dank! herzlichen Dank dir! und in der nächsten Folge am neunten Dezember wird die Tina Sunita zu Gast sein. sie wird Dir etwas über Trauma Release Yoga erzählen, was ein Trauma ist, wie es sich im Körper manifestiert, wie sich ausdrückt, was es einem für Probleme bereiten könnte und wie sie mit Yoga dabei wunderbar unterstützen kann damit umzugehen bleibt gespannt!